Wenn Sie nicht gerade zu jenen gehören, die Geschenke auf den letzten Drücker kaufen oder unbedingt die große Live-Kochshow mit aufwendigen Mehrgangmenüs im Beisein der Gäste veranstalten, können Sie sich jetzt ganz entspannt zurücklehnen und sich auf eine schöne Weihnachtswoche freuen. Damit tun Sie zugleich ihrer Gesundheit Gutes.
Das ist sogar wissenschaftlich belegt. Zum Beispiel durch eine Studienreihe der Universität Zürich und der Radboud Universität in Nijmegen. Danach trägt die Fähigkeit, lustvolle Aktivitäten zu genießen, mindestens ebenso viel zur Lebenszufriedenheit bei wie eine gute Selbstkontrolle, also die Fähigkeit, z.B. durch Verzicht gute Vorsätze umzusetzen.
Wenn Sie die Feiertage also einfach mal dazu nutzen, auf dem Sofa die Keksdose zu plündern und dazu ein schönes Getränk genießen, können sie das ohne schlechtes Gewissen tun.
Erstens enthalten viele der klassischen Rezepte für die Weihnachtsbäckerei höchst bekömmliche Zutaten: Nelken zum Beispiel sind wegen ihrer ätherischen Öle fester Bestandteil der Naturapotheke. Ebenso wie Kardamom, Sternanis, Zimt, Nelken, Anis oder Ingwer.
Zweitens ist der Genuss von Plätzchen und Lebkuchen mit der Entwicklung positiver Gefühle verbunden, denn beim Naschen werden im Gehirn Endorphine freigesetzt, die Gefühle von Glück und Freude auslösen. Nicht zufällig werden sie umgangssprachlich auch als „Glückshormone“ bezeichnet (obwohl sie gar keine Hormone sind, sondern körpereigene Opioide). Für Glücksgefühle kann auch ein Schokoweihnachtsmann sorgen. Denn Schokolade enthält eine Aminosäure, die im Gehirn in einen Botenstoff umgewandelt wird, der für unsere Stimmung und unser Wohlbefinden verantwortlich ist.
Wie die Studie auch gezeigt hat, sollten Sie sich in Ihren ganz persönlichen Genuss- oder Entspannungsmomenten bloß nicht gedanklich ablenken lassen. Nur bewusst erlebte Genussmomente können Stress mindern und die seelische Widerstandskraft stärken: Grübeln über Aktivitäten oder Aufgaben, die man stattdessen erledigen sollte, stört dagegen den Entspannungseffekt.
Also bloß nicht gedanklich noch den Vorstellungen von einem „perfekten“ Weihnachtsfest nachhetzen wie es Kitschfilme oder Werbung als Maß der Dinge vorgaukeln. Statt ein vermeintlich „perfektes“ Weihnachtsfest zu inszenieren, nutzen Sie die Auszeit vom Alltagsstress doch lieber als Momente der Besinnung. Zum Beispiel, um ganz in Ruhe herauszufinden, wie eine perfekte Weihnachtszeit für sie persönlich aussieht. Genuss und Besinnung brauchen Zeit und Ruhe – davon haben in der kommenden Woche viele von uns ein bisschen mehr als üblich. Und das ist vielleicht das schönste Geschenk.
Ganz in diesem Sinne wünschen wir Ihnen genussvolle Festtage und verabschieden uns mit einem herzlichen Dankeschön an die Leserschaft der PraxisApp in die Weihnachtszeit.