Sie haben selbst Kinder zwischen 9 und 18 Jahren, die noch nicht gegen HPV geimpft sind? Dann sollten Sie unbedingt mit ihnen über diese wichtige Impfung sprechen, vielleicht auch gleich gemeinsam mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt. Denn man kann sich und andere schützen, wenn man sich informiert und nach bestem Wissen und Gewissen handelt.
Humane Papillomviren (HPV) zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erregern. In Deutschland erkranken laut Robert Koch-Institut jedes Jahr etwa 2.900 Männer und etwa 6.250 Frauen an Krebs, der durch HPV-Infektionen bedingt ist. Den größten Anteil hat dabei der Gebärmutterhalskrebs, an dem in Deutschland pro Jahr etwa 1.600 Frauen sterben. In Bayern sind es etwa 230 Sterbefälle und knapp 700 bösartige Neuerkrankungen von Gebärmutterhalskrebs pro Jahr.
"Hohes Präventionspotenzial zur Verhütung von Krebserkrankungen"
„Die hohe Wirksamkeit der HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskarzinome, gegen Penis- und Analkarzinome sowie gegen Feigwarzen ist mittlerweile gut belegt. Trotzdem sind viele Jugendliche (45 Prozent der Mädchen und 83 Prozent der Jungen) nicht gegen HPV geimpft. Hier ist ein großes Präventionspotential zur Verhütung von Krebserkrankungen erkennbar“, beschreibt Prof. Dr. Schelling, Allgemeinmediziner und Vorstandsmitglied des Bayerischen Hausärzteverbandes die Lage. Die Impfung bietet den besten Schutz, wenn sie im Alter von 9 bis 14 Jahren verabreicht werde. Bis zum Alter von 18 Jahren könne sie nachgeholt werden.
Eine Ansteckung mit Humanen Papillomviren (HPV) erfolgt hauptsächlich durch sexuelle Kontakte. Die Erreger gelangen über kleinste Verletzungen der Haut oder über Schleimhäute in den Körper. In seltenen Fällen können Papillomviren durch eine Schmierinfektionen über Gegenstände übertragen werden. Außerdem ist eine Übertragung von der Mutter auf das Neugeborene während der Geburt möglich.
HPV-Impfung für Kinder und Jugendliche Kassenleistung
Für Mädchen und Jungen zwischen 9 und 17 Jahren wird die HPV-Impfung von den gesetzlichen und in der Regel auch von den privaten Krankenversicherungen bezahlt. Viele gesetzliche und private Krankenversicherungen zahlen die HPV-Impfung auch für Frauen und Männer über 18 Jahren. Da es sich dabei nicht mehr um eine Pflichtleistung der Krankenkassen handelt, muss jede Impfung vorab selbst bezahlt werden. Die Kosten können je nach Leistung der Krankenkasse im Nachgang durch diese erstattet werden. Es lohnt sich in jedem Fall, im Vorfeld bei der eigenen Krankenkasse nachzufragen.