Für das kommende Wochenende bis weit in die nächste Woche prognostiziert der Wetterbericht sommerliche Temperaturen und damit bestes Badewetter. Doch das Schwimmvergnügen kann seine Tücken haben – insbesondere, wenn Sie Abkühlung in Flüssen, Seen oder anderen natürlichen Gewässern ohne Badeaufsicht suchen.
Allein am vorletzten Juniwochenende sind nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bundesweit mindestens 15 Menschen bei Badeunfällen ums Leben gekommen. Das „tödlichste Wochenende in diesem Jahr und eines der tödlichsten der letzten zehn Jahre", wird ein DLRG-Sprecher in den „tagesschau“-Nachrichten zitiert.
Die Gründe dafür sind vielfältig – neben keinen oder schlechten Schwimmkenntnissen gelten laut Statistik Selbstüberschätzung und Alkoholkonsum als die größten Risikofaktoren. Auch ältere Menschen sind besonders gefährdet, vor allem wenn sie Herz-Kreislauf-Vorerkrankungen haben.
Dazu Dr. Petra Reis-Berkowicz, Allgemeinmedizinerin und stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes: „Schwimmen ist gesund, auch für Herzkranke. Sie sollten sich im Vorfeld aber unbedingt von ihrer Hausärztin/ihrem Hausarzt beraten lassen. Das gilt auch für Menschen mit Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder Übergewicht; ebenso für Untrainierte über 45 Jahren.“
Übrigens: Mit der Teilnahme an der HZV haben Sie die Möglichkeit, von erweiterten Vorsorgeuntersuchungen und vielen anderen Leistungen zu profitieren. Eine besondere Vorsorge durch den Hausarzt-Vertrag erhalten teilnehmende Versicherte zum Beispiel mit dem „CheckUp 35“ alle zwei Jahre – in der Regelversorgung alle drei Jahre.
Die wichtigsten Tipps für ein ungetrübtes Schwimmvergnügen:
- Grundsätzlich sollte jeder, der Abkühlung im Wasser sucht, die Sache langsam angehen und sich abkühlen. Durch plötzliches Eintauchen in eiskalte Fluten verengen sich die durch die Hitze weitgestellten Blutgefäße zu schnell, was zu einer starken Belastung des Herz-Kreislauf-Systems und schlimmstenfalls zu einem lebensbedrohlichen Kälteschock führen kann.
- Überschätze deine eigenen Kräfte und Fähigkeiten nicht: Die meisten tödlichen Unglücke ereignen sich Statistiken zufolge fernab bewachter Badestellen in Baggerseen oder anderen Freigewässern. Viele Schwimmende und Wassersportler unterschätzen die steil abfallenden Ufer, plötzliche Untiefen sowie den Effekt eiskalter Wasserschichten. Auch ist es im Wasser schwieriger Distanzen in Bezug auf das eigene Leistungsvermögen einzuschätzen: Strecken, die an Land völlig unproblematisch zu bewältigen sind, sind im Wasser eine physische Herausforderung, die über die Kraftgrenze gehen könnte. Schwimmen Sie weite Strecken nicht allein.
- Luftmatratzen, Gummitiere oder Supboards bieten keine Sicherheit. Nichtschwimmer oder ungeübte Schwimmer sollten sie nur dort nutzen, wo sie auch stehen können und darauf achten, dass sie nicht in tiefere Gewässer abdriften.
- Eigentlich eine Selbstverständlichkeit – aber, weil es immer wieder vorkommt: Schwimmen Sie nicht alkoholisiert oder unter dem Einfluss von Drogen.
- Springen Sie nur an Stellen ins Wasser, von denen Sie wissen, dass es dort tief genug ist und sich unter Wasser keine Hindernisse befinden. Meiden Sie sumpfige, stark bewachsene oder stark befahrene Gewässer.
- Verlassen Sie das Wasser, sobald Sie frieren.