Unfallfrei durch die Feiertage

Weihnachten und Silvester steigen die Unfallzahlzahlen. Nicht nur durch Brände oder Böller, sondern im Haushalt. Ein paar Tipps für ein sicheres Fest.

Wenn es in der Küche heiß hergeht, ist es gut einen kühlen Kopf zu bewahren - und brennendes Öl nie mit Wasser zu löschen!

Die meisten Unfälle passieren im Haushalt: um Weihnachten und Silvester bestätigen Unfallstatistiken diese Binsenwahrheit leider alle Jahre wieder. Wenn Sie auf ein paar Dinge achten, bleiben das Käsekoma nach dem Raclette der oder Schwindel beim Neujahrswiegen die größten Restrisiken.

Oberstes Gebot ist: Ruhe bewahren

Erfahrungsgemäß gerät bei vielen das Fest der Gemütlichkeit im Vorfeld ganz schön ungemütlich: Es gilt das Heim auf Hochglanz zu bringen, Geschenke zu verpacken, Essen vorzubereiten, den Baum und schmücken, alles noch schön zu dekorieren und, und, und – also Stress pur.  Nicht zufällig ist die Gefahr für einen Herzinfarkt am Heiligen Abend Studien zufolge im gesamten Jahr am höchsten. Also: Wer sich die Zeit nimmt, gut vorbereitet und gelassen ans Werk geht, befindet sich auf der sicheren Seite. 

Laut Statistik gehören Stürze zu den häufigsten Haushaltsunfällen. Zu Weihnachten haben sie Hochkonjunktur. Denn auch an sich so beschauliche Vorkehrungen wie das Christbaumschmücken haben schon so manchen zu Fall gebracht.  So ist zum Beispiel das Anbringen der Christbaumspitze von einem Klappstuhl aus ist keine gute Idee. Ein Stufentritt oder eine Haushaltsleiter sind eindeutig die bessere Wahl – idealerweise lassen Sie sich durch eine weitere Person helfen. Das ist nicht nur sicherer, sondern man kann sich nach vollbrachtem Werk gemeinsam über das leuchtende Resultat erfreuen.

Sturzgefahr besteht auch auf schlecht ausgeleuchteten Treppen und bei herum liegenden Gegenständen. Es muss ja nicht die berühmte „Dinner for One“-Stolperfalle sein, die der besinnlichen Stimmung ein abruptes Ende bereitet. Auch herumliegende Geschenkpakete, Verpackungsmaterialien oder Spielzeuge haben durchaus Potenzial als Stimmungskiller. Für gute Beleuchtung sorgen und zwischendurch den Boden aufräumen minimiert das Risiko.

In der Küche aufpassen: Zu keiner anderen Zeit im Jahr wird so viel gebacken und gekocht wie zu Weihnachten und zu Silvester.  Auch das kann schiefgehen. Davon zeugen die Unfallprotokolle. Zu den Klassikern zählen Verbrennungen durch heiße Backbleche und Ofentüren oder siedendes Öl beim Fondue. Tipp: Verwenden Sie Topflappen für heiße Töpfe und Backbleche und legen Sie diese griffbereit ab. Drehen Sie als die Griffe von Töpfen und Pfannen nach hinten – quasi als Memo, um daran zu denken, die Topflappen auch verwenden. Nutzen Sie diese auch beim Abheben der Kochtopfdeckel – um Verbrühungen durch aufsteigenden Dampf zu vermeiden.

Auch in der Küche sind Gelassenheit und gute Vorbereitung das beste Rezept für gutes Gelingen und unfallfreie Durchführung. Außerdem können Sie das Mahl auch hinterher entspannt genießen. Noch ein Tipp: Falls es in der Küche heiß und fettig wird, zwischendurch den Boden wischen. Denn Küchenböden können ganz schön rutschig werden…

Messer, Gabel, Schere, Licht – nutze in der Eile nicht: An Heiligabend passieren 60 Prozent mehr Schnittverletzungen mit dem Messer als an anderen Tagen im Dezember. An Silvester gibt es rund 30 Prozent mehr Schnittverletzungen als an gewöhnlichen Dezembertagen. Über 60 Prozent der Unfälle mit einem Messer ereignet sich in der Küche. Meist geschieht dies aus Hektik, Unachtsamkeit oder durch ein stumpfes Messer, das abrutscht. Profis empfehlen: Immer das größte geeignete Messer verwenden. Ein großes Kochmesser ist für die meisten Schneidearbeiten in der Küche das ideale Werkzeug. Seine breite, geschwungene Klinge ermöglicht ein leichtes, effektives, professionelles Arbeiten. Ganz wichtig auch: Fallenden Messern niemals nachgreifen und schnell ausweichen.

Wann zum Arzt oder Ärztin?

Unfälle lassen sich auch bei umsichtigem Handeln leider nicht immer verhindern.  Das gilt auch in der Küche. Verbrennungen, die kleiner als die Handfläche der Betroffenen sind, sollten sofort mit fließendem, lauwarmem Wasser gekühlt werden. Bei Schnittverletzungen die Wunde ein wenig bluten lassen, um Keime heraus zu spülen. Bei starken Verschmutzungen der Schnittstelle diese unter klarem, kaltem Leitungswasser vorsichtig abspülen. Schnittwunde mit einem Pflaster abdecken, hinsetzen und ggf. die betroffene Stelle eine Weile hochhalten.

Wichtig: Bei tiefen, weit auseinanderklaffenden oder stark blutenden Wunden immer einen Arzt oder Ärztin aufsuchen oder bei Verblutungsgefahr den Notarzt rufen. Ein Fall für sofortige ärztliche Hilfe sind auch größere Verbrennungen und Verbrennungen, z.B. an Gesicht, Händen, Augen und Gelenken.