Zeckenschutz im Urlaub nicht vergessen!

Wer viel im Freien ist, sollte sich vor Zecken schützen. Dazu gehört auch eine FSME-Impfung.

Nicht nur im Frühsommer lauern Zecken in Wald und Wiese.

Wenn Sie denn Sommer gerne im Freien genießen, sollten Sie Vorsichtsmaßnahmen ergreifen  – Stichwort: Zeckenalarm. Rund um die winzigen Parasiten gibt es viele Mythen. Einige davon führen zu gefährlichen Trugschlüssen.

Der größte Mythos ist in dem Namen der Erkrankung begründet, die durch einen Zeckenstich verursacht wird: die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME. Den „Frühsommer“ kann man in diesem Fall getrost aus dem Namen streichen. Denn inzwischen haben die winzigen Spinnentiere ganzjährig Saison. Also droht jetzt auch im Hochsommer Gefahr. Insbesondere im hohen Gras, an Hecken und unter Büschen. Picknick oder Päuschen sollten daher lieber nicht auf Wiesen und an Waldrändern gehalten werden.

„Der beste Schutz vor einer FSME-Infektion ist die Impfung“, erklärt die Allgemeinärztin Dr. Petra Reis-Berkowicz. „Drei Impfungen zur Grundimmunisierung und eine Auffrischimpfung alle fünf Jahre bzw. ab dem 60. Lebensjahr alle drei Jahre“, lautet ihre Empfehlung. Hausärztinnen und Hausärzte informieren über diese Impfung und bieten sie auch an. Gegen Infektionen mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi , das ebenfalls von Zecken übertragen wird und das zur Lyme-Borreliose führen kann, gibt es in Deutschland dagegen bis dato keinen Impfstoff. „Jedoch lässt sich diese Bakterieninfektion zumeist gut mit Antibiotika behandeln“, sagt Dr. Petra Reis-Berkowicz.

Schnell handeln

Auf jeden Fall gilt: Zecken müssen schnellstmöglich entfernt werden. Zwar werden Borrelien erst mit rund 12 bis 24 Stunden Verzögerung übertragen, FSME-Viren allerdings sofort nach dem Stich.

Zum Entfernen greift man die Zecke mit einer Pinzette oder einer Zeckenzange möglichst nahe der Hautoberfläche, niemals am vollgesogenen Körper und zieht sie langsam ohne Drehung aus der Haut. Eventuell bleibt der Zeckenkopf in der Haut stecken. FSME-Infektionsgefahr geht von ihm nicht mehr aus. Weil er sich entzünden könnte, sollte man die Stelle aber im Auge behalten.

„Die Zecke darf auf keinen Fall vor dem Entfernen mit Öl oder Klebstoff beträufelt werden“, warnt das  Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Dies könnte dazu führen, dass der Parasit sofort mögliche Infektionserreger abgibt. Nach Entfernung der Zecke wird eine sorgfältige Desinfektion der Wunde empfohlen, damit sie sich nicht entzündet. Auf den Internetseiten des LGL zeigt eine Bilderserie (https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/borreliose/zecken_entfernen.htm) anschaulich die „Entfernung einer Zecke".

Wann zum Doc?

Gehen Sie unbedingt in die hausärztliche Praxis, wenn sich nach einem Zeckenbiss die Stelle rötet, entzündet oder sich ein bis zwei Wochen nach dem Stich grippeähnliche Beschwerden wie Fieber bemerkbar machen. Sie könnten sich auch eine Borreliose eingefangen haben.

Charakteristisch ist in diesem Fall auch eine ringförmige Hautrötung. Sie ist gewöhnlich blass in der Mitte und breitet sich über mehrere Tage nach außen aus. Borreliose ist die häufigste durch Zeckenstiche übertragene Erkrankung in Deutschland.

Ein wichtiger Grundsatz der Prävention der FSME und auch der Borreliose ist:  Zeckenstiche nach Möglichkeit zu vermeiden. Bei Wanderungen, die durch Strauchwerk oder hohes Gras führen, kann eine möglichst viel Körperoberfläche bedeckende Kleidung das Risiko eines Zeckenbefalls reduzieren. Auch gibt es Repellents, mit denen man sich die Zecken vom Leib halten kann.